weitere Sprachspiele und Texte finden Sie auf der Seite "Downloads"
Der Ring des Nibelungen
Von Richard Wagner (1876)
in Schüttelreimen neu geschmiedet
von
Johannes Hömberg (1996)
Vorabend: Das Rheingold
Vorspiel und 1. Szene
Erzähler:
Ihr Schüttler, hört! Nun gibt es Wagner-Mythen!
Wir wagen's hier, zu viert, und mag 'ner wüten-
den Wagnerianerschar der Kragen platzen:
Ihr sollt, wenn wir für Euch uns plagen, kratzen,
und knödeln, im Pianoforte wühlen,
"des Meisters" Macht, durch Tön' und Worte, fühlen!
Vorab: In diesem Nibelungen-Ring
wird nur um Macht und Gold gerungen, link,
gemein, verderbt, mit ethikfreier Lust –
und, bringt euch diese alte Leier Frust,
bedenkt: es galt, ein Bild der Welt zu geben,
ein Gleichnis euch von Macht und Geld zu weben!
"Das Rheingold" ist der Anfang der Geschichte,
im edlen Klange Wagnerscher Gedichte.
1. Szene ……
.........................so gehts jetzt weiter…und es gibt
auch Musik dazu ;-)
Englisch- amerikanisches Vorbild:
There was a young girl, named Anheisser,
who swore, that no man could surprise'er
But Pabst took his chance,
found a Schlitz in her pants,
"Kein Herforder Hochzeit!" schwor Britta,
"Das Thier im Mann: Nie! Nur den Ritter!"
Sprach ClausThaler ein Stift:
"KeuschheitsSchlösser sind Gift!"
und sie Veltins Verderben, wie Bitter!
"O Jevergiß nicht, du Böser,
du Warsteiner Jungfrau Erlöser!
'isch Binding, du bis ming!'
Mer Hannen bald en King!
Mein Bauch Wirth'schon immer größer!"
Wicküler nun ward, merkt' die Maid
im Dom durch des Sünners Bescheid:
"Mußtest Früher was tun!
Selber Schultheißt es nun!
Deine Actien stehn schlecht, tut mir light!"
Aufs Lager fällt Britta, die Zarte,
"Das ist doch die Kronena warte!
Du Holsten nur 'raus,
spielst den Bock, dann ist's aus -
und die SchMärzen hab ich, die Genarrte?!
Du kommst hinter Schloß und Riegel!
Drauf geb' ich dir Brief und Siegel!"
Die Lehrter Geschicht':
Becklage dich nicht!
"VerKelts Gott!" Mehr hört man doch nie, gell?
Johannes Hömberg, Februar '1994
1
Kein schönes Land in dieser Zeit,
Wo Neonazis sich machen breit!
Rechtsäugig Blinden,
Die nichts dran finden,
Gebührt jetzt Streit!
Wenn die sich winden
Woll'n wir verbinden!
Jetzt wird es Zeit!
2
Habt ihr gemerkt in mancher Stund',
Wie's stinkt in Deutschlands weitem Rund?
Kein Glöckchenklingen
Wird Nazis zwingen!
Reißt auf den Mund!
Ihr müßt's jetzt bringen,
Denn nur mit Singen
Gehn wir zugrund!
3
Dass Asylanten im deutschen Tal
Frei leben können, ohne Qual:
Wir müssen's lenken,
Wir müssen schenken,
's gibt keine Wahl!
Es braucht Vertrauen,
Nicht: Zäune bauen!
Das ist Moral!
4
Nun, Brüder, keine gute Nacht!
Heut lebt nur recht, wer ständig wacht!
Wo Feuer glühten,
Da hilft kein Brüten!
Steht auf mit Macht!
Nicht Wohlstand hüten,
Wenn Rechte wüten!
Sonst: "Gute Nacht!"
Melodie: Kein schöner Land in dieser Zeit
Text: Johannes Hömberg 2015
Kryptophonische Ode
60 Fußball-Nationalspieler und ein paar Trainer aus der Zeit zwischen 1966 und 2012
gratulieren Lothar XX zum 60. Geburtstag
Lieber Lothar ! Der Held des Tags bist du heute!
Mit mächtigem ScHall ertönt Glockengeläute,
nicht so ein mickriges GlöckchengebImmel,
heut‘ darfst du dich fühl‘n wie im 7. Himmel!
Dein Ruhm wuchs Schnell in Germaniens Landen,
wer über dich Herzog, hat dich nie verstanden!
Bist stets höflich im Thon, Brüllst nie jemand an,
gehst als Autor mit Leib und Seele ran.
Machtest nie dich zu Breit, nervtest relativ wenig,
Bist noch frisch wie im Mai, er Lahm‘ tuste eh nich.
Triffst du auf was Schweres, ob Kanten, oB ecken,
bau erstarkt deine Sätze, brauchst dich nicht zu verstecken!
Lass dOve Rathschläge ohne Gewicht,
schwätzt einer viel Müll, errege dich nicht!
Vor Völlerei hüt‘ dich, doch sei auch mal faul!
Bleib stets Schön am Ball, ackre nicht wie ein Gaul!
VerHoeneßt du selbst mal ‘nen dummen Schwätzer,
sei nicht zu gemein, sei schnell wieder Net! zer-
brich dir auch nicht dein Köpken zu sehr,
erGötze dich, ist dein Gehirn auch mal leer!
Und wenn du mal ScHummelts, beReus‘ nicht zu viel!
Bist kein Schwein, steig erleichtert zum nächsten Ziel!
Warst niemals ein SchlEmmer, ich sag es gern,
auch ein Butterbrot hält mal den Hunger fern.
Legt sich wer mit diR ahn, beReuter‘s sofort,
wirft einer ‘nen Stein, dA llofst einfach fort!
SchieB Riegel vors Fenster von Zeit zu Zeit:
Du brauchst auch mal Hru, beschaulichkeit!
Wirft einer mit Lehmann, versag dir das Streiten,
trink in Ruhe dein Bier, hoff auf bessere Zeiten!
Wenn einer viel Strunzt, dann gönn ihm den Spaß,
nervt dich viel GeBabbel, ertrage auch das!
Und wenn sich einer als ScHelm erweist,
und mit Hinz und Kuntz deine Werke verreißt,
dann schreit‘ munter für Bas, lerne langsam zu gehen,
dann Kahn jeder dich immer als Vorbild sehen!
Wenn ne doofe Ziege dich anbaggern will,
sag einfach: „Neu ville ich nicht“, dann ist se still.
Doch imMa gaths auch nicht so, wie wir mögen:
Manch‘ NeidergeKleff schallt oft uns entgegen.
Trifft Kritik dich mal hart, mach kein geWimmer!
Was Die tZeitungen schreiben, stimmt auch nicht immer!
Und drückt dich der Schu, mach erst mal ‘ne Pause,
Kriegst kein Bein an die Erde: Bleib einfach zu Hause!
Sei nicht immer Lib uda nett zu den Leuten!
Beißt dich mal ein Floh, erschlag ihn beizeiten!
Wird‘s dir mal zu Kalt, zieh dich schön warm an,
und musst du aufs Klo, setz viel Ruhe daran.
Du bist bei Weißen und Schwarzen beckannt,
Dein Ruhm wächst beständig im ganzen Land.
Schreib ein FußballBuch! Waldi Hartmann wird’s freu’n,
und Neuer Erfolg stellt ganz sicher sich ein!
Doch kommt einer dir auf die Linke Tour,
dann kämpf‘ wie ein Löwe, bleib cool und stur!
Wenn an jeder EcKhe dir andere raten,
hör einfach nicht hin, schreit‘ zu neuen Taten!
Lieber Lothar: Bleib stets mein Freund, mit viel Lachen,
dann Sammer fidel, wenn wir Blödsinn machen!
Sag auch in Zukunft immer: ich kann es!
Ad multo annos! Dein Onkel
Johannes
Weiteres: siehe Seite "Downloads"