Pressestimmen:
Doppelter Erfolg für Orchester und Chor des Konservatoriums Alexandrien
Ein umso bemerkenswerterer Erfolg, als Musiker und Sänger sich selbst neu entdeckten und einen nicht für möglich gehaltenen Grad von Perfektion erreichten – dank der Meisterschaft und dem Magnetismus des Dirigenten Johannes Hömberg, der sie, ein neuer Pygmalion, auf ein Niveau führte, ohne dass dieses erstaunliche Resultat niemals möglich gewesen wäre.
Maestro Johannes Hömberg hat hier ein wahres Wunder vollbracht, umso mehr, als es an Hindernissen und Schwierigkeiten nicht gefehlt hat. Mit bewundernswerter Zähigkeit und Geduld gelang es ihm jedoch, sie alle zu überwinden -, seine Persönlichkeit und seine Dynamik besorgten den Rest.
Alexandria, Februar 1968
Johannes Hömberg dirigiert Chor und Orchester des Konservatoriums Alexandrien
Der große Erfolg des Chors und des Kammerorchesters des Konservatoriums Alexandrien gestern Abend im „Nasr Girl’s College“ beweist uns zweierlei:
Erstens: In unserer Stadt gibt es interessante stimmliche und instrumentale Elemente, denen nur die intensive Schulung und jener letzte Schliff fehlt, den nur die Autorität eines Orchesterchefs ersten Ranges bringen kann.
Zweitens: Ein wahrer Dirigent ist kein lebendes Metronom, sondern eine Art Bildhauer, der, seiner musikalischen Konzeption folgend, aus Stimmen und Klängen sein Werk formt. Chor und Orchester sind nicht ein Etwas außerhalb seiner selbst, sondern Organe und Instrumente seines inneren Gesangs.
Als ein solcher Dirigent hat sich Johannes Hömberg dem Alexandriner Publikum vorgestellt – so haben ihn vor allem seine zeitweiligen Schüler während seiner 14-tägigen heroischen Arbeit kennengelernt. Dienststunden, Mahlzeiten, Pausen, Urlaub, Mußestunden – alles wurde durch diesen sympathischen Tyrannen umgeworfen.
Sänger und Instrumentalisten kannten sich nicht mehr wieder...
Alexandria, Februar 1968
Ein neuer Weg zum Verständnis zeitgenössischer Musik
1. Gesprächskonzert des Siegerland-Orchesters unter Johannes Hömberg – Ein Experiment wurde zum Erfolg
Hömberg interpretierte nicht nur sein eigenes Werk bezwingend präzise, erregend prägnant, scharf und vital, durchsichtig und kantig, sondern näherte sich auch dem Wunder der Mozart-Partitur bis zum „Du“, dirigierte mit dramatischer Schlagkraft, Poesie und lyrischem Schmelz, und nahm das Finale mit spürbarem Gusto so zügig und lebendig, dass die jungen Musiker in diesem Prestissimo-Brio schier verglühten. Der Beifall war nicht nur achtungsvoll-freundlich, sondern durchwärmt von dankbarer Herzlichkeit.
Es war nicht nur eine bewundernswerte Leistung Hömbergs, sondern auch eine echte Bewährungsprobe für die Wachheit und Begeisterungsfähigkeit unseres Orchesters, in über 50 (!) Beispielen aus den Partituren der beiden Werke einen Blick in die Handwerkstube eines Komponisten zu tun.
Siegener Zeitung 16.12.1968
Mozart: Prager Sinfonie, Hömberg: Musik für Streicher ’67
Eine erschütternde Matthäuspassion
Ovationen ohne Ende einer hingerissenen Zuhörerschaft für den deutschen Dirigenten Johannes Hömberg, der Dienstagabend in der Kathedrale von Rouen Bachs Matthäuspassion dirigierte.
Dieses erschütternde Meisterwerk erfuhr durch ihn eine erschütternde Wiedergabe: dreieinhalb Stunden eines kosmischen Dramas, in denen man sich in jedem Moment erhoben fühlte durch die Schönheit, das Gefühl des Göttlichen und der Ewigkeit. Johannes Hömberg gibt der Passion ihre tiefe Menschlichkeit. Die Woge der Begeisterung, die ihm entgegenschlug, drückte die bewegende Kraft dieses Meisterwerks aus.
An diesem Abend gab es kein Publikum aus Liebhabern und Profis, sondern nur menschliche Wesen, die sich, mit bloßer Seele, mit sich selbst und dem universellen Mysterium konfrontiert sahen.
Rouen, Arts et Spectacles 01.05.1985